Garten-Tipps

Wenn Ende Juli/ Anfang August die ersten Beete abgeräumt sind, kann man dem  Gartenboden mit wenig Aufwand viel Gutes tun, indem man als Nachkultur Gründüngungspflanzen anbaut. Geeignete Arten wie Klee, Weidelgras, Lupinen, Buchweizen oder der Bienenfreund verbessern die Humusversorgung, beschatten den Boden, lockern ihn bis in tiefe Schichten , machen den Stickstoff aus der Luft nutzbar und verhindern, dass Nährstoffe in das Grundwasser ausgewaschen werden.
Eine Gründüngung kann zudem die Fruchtfolge auflockern und somit entscheidend zur Bodengesundheit beitragen. Einige Sommerblumen sind sogar zur direkten Bekämpfung mancher bodenbürtiger Schädlinge geeignet. (Bildnachweis: ©Pexels – pixabay.com)

Gründüngung – Kraft für den Boden

Beete und Boden auf den Winter vorbereiten

Gemulchte Gartenflächen bieten während der kalten Jahreszeit vielen Bodenlebewesen Schutz und Nahrung. Deshalb sollte der Boden im Winter mit Laub, Stroh, angetrockneter Rasenmath, gesunden gehäckselten Pflanzenresten oder einer Wintersaat geschützt werden, informiert der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). Auf diese Weise könne verhindert werden, dass der Boden austrockne oder ausgewaschen werde, betonen Experten der Naturgartengruppe des Landesverbandes Berlin.

Rindenmulch sei jedoch für Beete ungeeignet. Denn er enthalte Gerbsäure und womöglich auch antibiotische Wirkstoffe und Herbizide, warnen die Experten. Zudem entziehe er dem Boden während der ersten Verrottungsphase Stickstoff. Die Gartenexperten empfehlen deshalb, dem Rindenmulch beim Ausbringen – beispielsweise unter Hecken – immer Hornspäne oder Hornmehl beizumischen.

Die Naturgartengruppe weist darauf hin, dass vor dem Winter nur Böden, die stark verwildert oder verdichtet sind, grobschollig umgegraben werden müssen. Abgeräumte Beete sollen gelockert werden. Die Gartenexperten raten zudem, abgelagerten Mist oder Kompost nur leicht einzuarbeiten – oder besser an der Oberfläche zu verteilen.

Frostempfindliche Pflanzen im Garten können mit Reisig, Koniferen sowie trockenem, losen Laub oder Mulch abgedeckt werden. Zwiebeln und Knollen, die wie etwa Gladiolen oder Dahlien nicht winterhart sind, sollten ausgegraben und dann in kühlen und trockenen Räumen dunkel gelagert werden. –dapd-

DK Nr. 270, Do. 22.11.2012, Seite 17. (Bildnachweis: ©markus53 – pixabay.com)

So wird der Garten winterfest

Schneiden, Pflanzen, aufräumen: Im Herbst ist eine Menge zu tun

Schneiden: Im Herbst wird noch einmal zur Schere gegriffen. Aber verblühte Stauden und Gräser brauchen nicht wie im Frühjahr einen kompletten Rückschnitt. Mit dem Ordnungsschnitt reduziert man lediglich das, was zu hoch geworden ist oder was den eigenen Ordnungssinn stört. Zu lange Triebe sollten auf etwa Kniehöhe eingekürzt werden. Erblühte Stauden und Gräser haben bei Frost nicht nur einen hohen Zierwert, wenn der Raureif sich auf sie legt. Nützliche Insekten verstecken sich auch gerne in hohlen Stängeln und Samenkapseln. Die Pflanzen sollten deshalb schon aus ökologischen Aspekten so lange wie möglich auf den Beeten bleiben. Hobbygärtner sollten auch ihre Obstbäume erst zum Winterende schneiden, etwa Anfang März. Dann verschließen sich deren Wunden besser. Die Rosen sollten im Herbst nicht zu stark zurückgeschnitten werden. Es ist besser, sie zunächst nur wenig zu bearbeiten und sie im Frühjahr auf drei bis vier Augen einzukürzen. So bleibt auch noch genug erhalten, falls Winterschäden weggeschnitten werden müssen.

1. Pflanzen: Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit. Obstgehölze und Rosen bekommt man zu diesem Zeitpunkt als frisch gerodete, wurzelnackte Ware in besonders großer Auswahl und zu günstigen Preisen. Zwiebelblumen, Ziersträucher und Stauden bilden vor dem Winterbeginn noch Wurzeln und gewöhnen sich an den Standort. Außerdem profitieren sie von der Winterruhe. Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen müssen nun schnell noch im Oktober in die Erde – in einem Beet am besten nach Größe gestaffelt und möglichst in Gruppen, denn einzeln kommen sie kaum zur Geltung.

2. Abdecken: Mulch schützt offene Flächen vor Kälte. Unter den Sträuchern kann Laub oder Staudenschnitt als Mulchschicht liegen bleiben. Das organische Material wird zu Humus, der wie ein Schwamm im Boden Nährstoffe und Wasser speichert. Darunter bleibt der Boden wunderbar locker und fruchtbar.

3. Aufräumen: Laub auf dem Rasen oder auf immergrünen Bodendeckern darf nicht liegen bleiben. Es könnte sonst faulen. Doch einige unaufgeräumte Stellen sind „erlaubt“. Zwischen Zweigen, in Laubhaufen und im Kompost finden Igel einen guten Überwinterungsplatz. Es empfiehlt sich außerdem, Nistkästen für Vögel im Winter hängen zu lassen und sie nicht auszuräumen. Wenn es richtig kalt wird, nützen Vögel diese als sicheren und warmen Übernachtungsplatz.

4. Reinräumen: Empfindliche Kübelpflanzen können nicht draußen bleiben. Alle Pflanzen, die Blätter abwerfen wie Fuchsien, Granatapfel und Bleiwurz, können dunkel und bei fünf bis zehn Grad überwintern. Rosmarin, Oleander und Zitronen bevorzugen einen hellen und sehr kühlen Standort. Die Experten empfehlen für sie einen Fensterplatz in einem ungeheizten Raum. Hell, aber wärmer lagern Hibiskus, Schönmalven und die Bougainvillea. Sie mögen einen Standort im Wintergarten bei 16 bis 18 Grad

5. Bodenproben: Erst im Frühjahr wird wieder gedüngt. Um das richtige Produkt und die richtige Menge zu kennen, entnehmen Gartenbesitzer am besten im Herbst Bodenproben und lassen sie etwa bei den Landwirtschaftlichen Untersuchungs-anstalten auf pH-Wert und Nährstoffgehalt untersuchen. Im Laufe der Jahre wird nämlich der Boden durch saueren Regen und Abbauprozesse immer sauerer. Ist der pH-Wert gut, reicht alle zwei bis drei Jahre eine Gabe mit 150 Gramm kohlensauerem Kalk oder Gartenkalk pro Quadratmeter. Das fördert eine gute Bodenstruktur und erhält die Bodengare.

6. Vorsorge: Manche Plage des Sommers kann über den Winter ausgemerzt werden – Schmecken etwa. Ein guter Tipp: Nach dem Abernten von Gemüsebeeten sollte man vor dem Wintereinbruch unbedingt die Bodenspalten schließen und glätten. In diesen legen Schnecken ihre Eier zur Überwinterung ab. – tmn

DK Nr. 237 vom Sa./ So. 13./ 14. Oktober 2012, Seite 10 (Bildnachweis: ©Peggychoucair – pixabay.com)